© die4travemuender 17.02.2018
Washington D.C. - Virginia Beach

Tag 7 Jamestown, Überflutungen & Stechgetier

Nach der üblichen Morgenprozedur von Frühstück, aufräumen, abstöpseln, dumpen sind wir bereits um 8 Uhr unterwegs auf der Straße und befüllen das RV mit dem teuersten Sprit der Reise für unglaublich 2,79 $/Gallone. Die bei Walmart gekauften Walkie Talkies leisten uns immer wieder gute Dienste, da wir uns gerade im Verkehr um Washington herum öfter aus den Augen verlieren. Etwas nervig ist, dass unsere Navi´s, obwohl beide von Garmin und gleich eingestellt, ständig unterschiedliche Anweisungen geben. So ist halt der Vorfahrende der Boss und der Hintere ignoriert das Gesabbel der Navitante. Unterwegs kommen wir an Quantico und Langley vorbei. Washington ist tatsächlich nicht nur die Hauptstadt der USA, sondern hier sind auch die wichtigsten Regierungsbehörden und deren Ausbildungszentren angesiedelt. Das finden wir ziemlich beeindruckend. Die Straßen sind relativ kaputt und uneben und das WoMo schaukelt relativ kräftig. Kurz vor Jamestown fällt mir (ich sitze gerade hinten) eine Schraube auf den Fuß und prompt macht sich der Dinettentisch selbständig und fällt von der Wand. Bis zum Ziel halte ich ihn nun krampfhaft fest und Luca klaubt insgesamt 6 Schrauben vom WoMo Boden auf. Auf dem kostenlosen Parkplatz des Visitorcentors von Jamestown angekommen schraubt Marco den Tisch mit den Schrauben wieder fest. Diese sind jedoch unserer Meinung nach viel zu kurz, um zu halten und die Bohrlöcher schon völlig ausgenudelt. Wir besuchen Jamestown (erste dauerhafte Siedlung der Engländer in Amerika) bei blauem Himmel und knapp 30 Grad. Das Indoormuseum sparen wir uns (wir haben es nicht so mit Museen) und schauen uns nur die Außenbereiche an. Die drei nachgebauten Modelle der Susan Constant, Godspeed und Discovery,mit denen die ersten englischen Kolonisten hier anlandeten, gefallen uns am besten. Aber auch das nachgebildete James Fort, in dem kostümierte Darsteller alten Handwerken wie z.B. der Schmiedekunst nachgehen, beindruckt uns. Natürlich ist auch interessant, das Powhatan Indian Village zu erkunden. In der Nähe der Büsche und Bäume sind hier wahnsinnig viele Insekten unterwegs, die die großen und kleinen Besucher von Jamestown piesacken. Hier wimmelt es von Bremsen, Sandflöhen und Mücken. Die Biester stechen uns sogar durch die Kleidung. Sehr unangenehm. Insgesamt lohnt sich der Besuch für relativ humane Eintrittspreise von 17 $/Erwachsenen auf jeden Fall. Im Museumsshop kaufen sich die Jungs noch handbetriebene Propeller, Holzpistolen zum Gummiband abschießen und schöne Traumfänger. Gegen viertel vor drei fahren wir weiter zum heutigen Ausweich CG, dem North Landing RV Park, da unser ursprünglicher Übernachtungsplatz, der First Landing State Park wegen der Überflutung ja komplett geschlossen ist. Die Brücke führt uns über/durch die Hamptons Road Bridge Tunnel. Dieses Bauwerk ist echt beeindruckend. Und der Ausblick von der Brücke ziemlich beeindruckend. Ansonsten zieht sich der Weg zum CG heute ausnahmsweise mal wie Kaugummi. Unser Navi hängt sich scheinbar unterwegs von uns unbemerkt und auch aus heute noch nicht nachvollziehbaren Gründen auf und lotst uns zu einer falschen Adresse. Wie das geht, weiß ich bis heute nicht. Die Eingabe der CG Adresse war richtig, aber dort, wo es hieß: „Sie haben ihr Ziel erreicht“ war…nichts, außer einem Feld. Wir haben zuerst an uns gezweifelt, vielleicht sind wir blind und der CG ist hier tatsächlich, vielleicht haben wir die falsche Adresse eingegeben? Leider trifft beides nicht zu. Navi neu gestartet, gleiche Adresse eingegeben: Das Ziel ist noch über eine halbe Fahrstunde entfernt… Merkwürdig. Eigentlich haben wir heute von der Fahrtdauer unser persönliches Limit und die Belastungsgrenze nach 240 Meilen erreicht, so ist diese weitere halbe Stunde, aus der dann 45 Minuten werden , definitiv zu viel und zehrt an unseren Nerven. Die Stimmung im WoMo kippt. Aber es nützt ja nichts, wir müssen weiter. Auf dem Weg zum CG sehen wir überflutete Felder, Vorgärten und Straße. Dies ist das erste Mal, dass wir einige der Auswirkungen von Matthew mit eigenen Augen sehen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hurricane ja schon fast 14 Tage vorbei, wie stark mag hier das Wsser vorher gestanden haben... Wir kommen natürlich erst lange nach Schließung des CG Office an, aber ein netter Hilfsarbeiter, der beim Aufräumen des CG nach den Schäden hilft, lässt uns durch die Schranke und zeigt uns unsere 2 Beachsites, die erst heute wieder eröffnet wurden. Strom und Wasser funktionieren noch nicht wieder und der Platz sieht arg gebeutelt aus, die Bäume gerupft, das Wasser schlammig braun und die Beschaffenheit des Sandes lässt darauf schließen, dass hier vor Kurzem noch alles überflutet gewesen sein muss.Wir stehen hier ganz alleine, außer uns ist niemand auf dem Strandbereich des CG. Das Badehaus, das direkt am Strand steht ist jedoch das sauberste und modernste, dass uns bislang untergekommen ist. Da es mittlerweile dunkel ist, gibt es schnelle Nudeln mit Hacksoße, die wir eigentlich draußen essen wollen, aber kaum sitzen wir am Tisch, hat jeder von uns diverse Bisse von Sandflöhen an den Beinen und Mückenstiche an den Armen. Autsch! Schnell nach drinnen. Aber auch aus der erholsamen Nachtruhe wird nichts, denn natürlich haben es einige der Plagegeister mit ins WoMo geschafft und die Jungs kreischen immer wieder hysterisch, wenn sie ein Brummen am Ohr hören. So sind wir die halbe Nacht mit Mückenjagd, Kinder beruhigen und Stiche kühlen beschäftigt.
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Weitere Impressionen von diesem Tag

Unsere Reiseroute

Gefahrene Meilen = ca 240 :-|

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