On the Pacific Coast Touring Route the journey truly is the
destination! - eigene Interpretation
© die4travemuender 17.02.2018
Tag 10 Solvang 28.07.2015
Geweckt werden wir heute von vorwitzigen Vögeln, die lautstark piepsend über
unser WoMo Dach tapsen. Der Himmel ist noch bedeckt, die Temperaturen jedoch
angenehm. Leider hat Marco heute Morgen noch Fieber und fühlt sich noch nicht
besser. Zum Glück haben wir auch heute noch einen ruhigen Tag vor uns, bevor
die nächsten Tage strammen Programm anliegt.
Mir graut ein wenig vor der heutigen Fahrt die ich ja nun komplett alleine
stemmen muss. Während sich meine drei Männer noch einmal umdrehen, genieße
ich meinen ersten Morgenkaffee am Strand und schreibe Reisetagebuch.
Nach dem Frühstück erkunden die Kinder den Platz und beklettern Bäume, wir
lassen es gemächlich angehen. Wir kniffeln noch eine Runde, bevor wir uns um
11.45 Uhr auf den Weg machen.
Unser erster Stopp ist das wunderbare Örtchen „Solvang“, das uns allen
außerordentlich gut gefällt. Direkt am Ortseingang finden wir einen großen
kostenlosen RV Parkplatz. Es ist mittlerweile wahnsinnig warm. Das vor Ort
gekaufte Thermometer zeigt erst 38 Grad Celsius, später sogar 40 Grad an. Wir
schlendern an den dänisch anmutenden Fachwerkhäusern, der Kopenhagener
Meerjungfrau und Windmühlen vorbei. Im ganzjährig geöffneten Weihnachtsladen
erstehen wir kalifornischen Baumschmuck in Form von Seesternen mit
Surfbrettern. Wir schlemmen ein leckeres dänisches Eis und beobachten das
bunte Treiben um uns herum.
Auf dem Parkplatz zurück schmeißen wir die Klimaanlage an, Marco schläft eine
Runde Gesundungsschlaf und die Jungs daddeln mit ihren I-Pods herum.
Nach einer Stunde Pause, fahren wir weiter und beobachten, wie die Landschaft
um uns herum immer trockener wird und sehen, dass Flüsse und Seen, die im
Navi blau zu sehen sind, in Wirklichkeit längst ausgetrocknet sind. Am Lake
Cachuma ist der Stausee halb leer und erreicht noch nicht einmal mehr das
Stautor. Bei Santa Barbara gefällt uns der Küstenabschnitt extrem gut. Die Jungs
schauen gespannt aus dem Fenster, auf der Suche nach Hinweisen auf die ???,
deren Geschichten ja hier in der Gegend spielen.
Unser CG für heute Nacht liegt einfach genial. Genau am Meer, mit freiem Blick
auf die Wellen. Emma Wood State Beach Site 8 können wir trotz fehlender
Sanitäranlagen oder anderer Einrichtungen uneingeschränkt empfehlen. Neben
uns steht eine amerikanische Großfamilie mit riesigem Trailer, mehreren Pkw,
Fahrrädern, Dreirädern, Oma, Opa, Onkel, Hund u.v.m.
Es läuft laute Musik, wir fühlen uns gut aufgehoben.
Marco und Tino tollen wie die Seelöwen in den hohen Wellen, später stoße ich
dazu, unterschätze die Wellen und bin komplett durchweicht. Das Wasser ist
herrlich warm.
Heute essen wir Spaghetti Bolognese und bestaunen dabei Kormorane und einen
Pelikan, die sich ihr Abendessen aus dem Meer ziehen.
Einige Surfer sind unermüdlich und warten stundenlang auf die perfekte Welle.
Die Amis haben mittlerweile ihr Feuer mit einem halben Baumstamm befeuert,
während wir unseres aufgrund des Windes gar nicht erst entfacht bekommen.
Die Nacht ist relativ frisch und wir schlafen mit langer Kleidung unter dicken
Decken.
Tag 07 Übernahme Wohnmobil in SFO 25.07.2015
Der Morgen beginnt heute vergleichsweise gemütlich. Auch ich bin erst kurz vor
dem Weckerklingeln um 05:00 Uhr wach. Wir packen geruhsam zusammen und
essen Cornflakes auf dem Zimmer. Dank Rapid-Check-Out können wir die
Zimmerkarten einfach im Zimmer lassen und das Hotel ohne Rezeptionsbesuch
um 07:45 Uhr verlassen.
Unser Gepäck passt mit Ach und Krach in den Mietwagen. Dank unserem von zu
Hause mitgebrachten und bereits im Vorfeld programmierten Navi stehen wir
schon um 08:45 Uhr bei Road Bear in San Leandro auf dem Hof. Das für uns
bestimmte WoMo ist gerade in der Reinigung bzw. beim Durchchecken. Während
das WoMo vorbereitet wird bringt Marco den Mietwagen flux zu Hertz und lässt
sich vom kostenlosen Hertz Shuttle wieder zu Roadbear zurückbringen.
Bei Roadbear ist um diese Zeit noch nichts los, während wir warten geben 3
Familien ihr WoMo ab und niemand wartet um diese Zeit auf die Übergabe. In der
Station gibt es kostenfreies W-Lan (freut die Kinder),kostenlosen Kaffee (freut die
Mutti) und günstig zu erwerbende alte License Plates (freut den Papa).
Das Resteregal quillt über und wir bedienen uns dankenswerterweise an
Klopapier, Wasser, Gewürzen, Alufolie, Putzmitteln und vielen anderen
Kleinigkeiten.
Nach einer Einweisung von der deutsch sprechenden Anna fahren wir mit einem
Roadbear Mitarbeiter noch zum Tanken, da das WoMo nicht vollgetankt
abgegeben wurde. Der Mitarbeiter zahlt für uns. Unser 23-26 WoMo ist optisch in
einem top Zustand und hat erst 14000 Meilen auf dem Buckel. Erstzulassung war
im März 2015. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt! Wir sind auch von
der Größe des Badezimmers sehr positiv überrascht.
Unser erster Weg führt uns zum WalMart San Leandro, wo wir u.a. auch unseren
vorbestellten Gasgrill in Empfang nehmen können. Mit 2 Einkaufswagen bewaffnet
nehmen wir den Ersteinkauf in Angriff. Dieser kostet uns nur knapp $200, da wir
bereits gestern mit dem Mietwagen einen Teil eingekauft hatten und der Gasgrill
bereits voraus bezahlt war.
Während des Einkaufs wird Luca immer blasser und stiller und klagt plötzlich über
Kopf- und Halsweh. Als wir vollbeladen am WoMo ankommen, glüht er bereits vor
Fieber und bricht halbwegs auf dem Bett zusammen.
Nachdem wir die Einkäufe verstaut haben, stärken wir uns vor Fahrtantritt mit
Burgern von McDonalds.
Für die Strecke zum Sunset State Beach benötigen wir ca. 2 Stunden, die Luca
tief schlafend im hinteren Bett verbringt.
Die Verkehrsführung mit plötzlich endenden Spuren bzw. plötzlich auftauchenden
Abbiegespuren und unser schwächelndes Navi bringen uns ein paar Mal zum
Verfahren.
Am Camground angekommen erwartet uns ein CG full-Schild, wir können aber
problemlos unsere reservierte Site 85 beziehen.
Marco und Tino erkunden den Campground und laufen über die (wenn wir uns
nicht verzählt haben) 428 Stufen zum Strand hinab. Während ich die Koffer
auspacke und die Betten beziehe ruht Luca sich weiterhin aus. Für uns Gesunden
gibt es zum Abendessen draußen Brot und Cornflakes.
Später laufe auch ich noch einmal zum Fotografieren an den Strand und wir
spielen eine Runde „Heissa Mama“. Schlafen können wir in unserem rollenden zu
Hause auf Zeit wunderbar.
Tag 08 Monterey 26.07.2015
Um 06:00 Uhr klingelt unser Wecker, da wir eigentlich Plätze für eine Whale-
Watching Tour ab Monterey gebucht haben. Luca ist heute Morgen zwar fieberfrei,
jedoch noch total kaputt und blass, ihm ist schwindelig und er hat Kopfweh.
Daher beschließen wir, das Whale Watching ausfallen zu lassen. Zum Glück wird
bei diesem Anbieter die Kreditkarte nur belastet, wenn man zu der gebuchten
Tour erscheint. So verlieren wir noch nicht einmal Geld, wobei uns das eigentlich
egal gewesen wäre, da die Gesundheit immer vor geht!
Wir lassen den Tag daher geruhsam angehen und lassen die Jungs weiter
schlafen. Wir schnappen uns unsere E-Reader und lesen noch eine Runde im Bett.
Als alle wach sind, frühstücken wir gemeinsam draußen. Während Marco dann den
Gasgrill mit Hilfe des Leatherman (Weihnachtsgeschenk der lieben Ehefrau)
zusammenbaut, spiele ich mit den Jungs ein paar Runden Karten und „Heissa
Mama“. Bei einem alleinigen Erkundungsgang der Kinder entdecken diese am
Strand die Knochen eines großen, toten Vogels. Das ist natürlich das Highlight des
Tages.
Gegen 11 Uhr machen wir uns dann auf den Weg nach Montery, der uns durch
den schnuckeligen Ort „Moss Landing“ entlang von Erdbeer-und
Artischockenfeldern führt. In Moss Landing hört man das typische Bellen der
Seelöwen auf den Bootsstegen.
In Monterey finden wir direkt am Hafen einen RV-Parkplatz, auf dem neben
diversen anderen RV´s ein schönes Plätzchen für uns frei ist. Der Platz kostet
lediglich $2 pro Stunde. Wir erkunden den alten Bootssteg, den Hafen und die
Wharf. Überall sind bellende oder dösende Seehunde und Seelöwen zusehen.
Marco gönnt sich eine ziemlich delikat schmeckende Clam-Showder und Tino
einen schokoüberzogenen Marshmallow.
Zurück am Parkplatz wollen wir kurz den Generator anwerfen, um für die Kinder
etwas in der Mikrowelle zuzubereiten. Da direkt vor unserem WoMo zwei
Polizeiwagen parken, deren Officer sich durch die geöffneten Fenster unterhalten,
beschließt Marco, erst höflich nachzufragen, ob das hier erlaubt sei. Die Polizisten
hatten einen ziemlich schrägen Humor, denn die Antwort lautete:Ja, es wäre ok
für ca 15-20 Minuten. Sollte es länger dauern, würden sie einfach vorbeikommen
und ihn erscvhießen… Ah ja, amerikanischer Humor???? Vorsichtshalber ließen wir
den Genarator nur 10 Minuten laufen.
Nach der Mittagspause geht es weiter Richtung Kirk Creek CG. Wir sind total
geflasht von der wahnsinnig tollen Landschaft und halten alle paar Meilen an der
Küste erneut an, um tolle Fotos zu schießen. Freie Sicht, herrlicher Sonnenschein,
viele Vögel und andere Tiere machen die Strecke zum unvergesslichen Erlebnis,
Die Kinder und wir sind uns schon jetzt einig, dass dies der schönste Urlaub ever
ist! Obwohl die Viewpoints alle sehr voll sind, hält sich der Verkehr entlang der
Strecke in Grenzen. Heute übernehme auch ich nach einigem Zaudern das erste
Mal das WoMo Steuer und bin überrascht, wie gut sich der Straßenbär doch
fahren lässt.
Unsere heutige Campsite Nr. 13 am Kirk Creek CG gefällt uns wunderbar und wir
schließen erste Bekanntschaft mit den Dutzenden Squirrels auf dem Platz. Am
Horizont sieht mal Wale ihre Bahnen ziehen.
Am Abend grillen wir und es gibt das erste Feuerchen des Urlaubs. Wir spielen
Spiele am Feuer und genießen die Nacht. So macht Urlaub Spaß. Nachdem wir
alle schlafen gegangen sind, wacht Tino in der Nacht mit Kopfschmerzen und
leichtem Fieber auf, scheinbar hat er sich bei seinem Bruder angesteckt.
.
Tag 09 Highway Nr. 1 Richtung Pismo Beach 27.07.2015
Wir wachen gegen 07:00 Uhr auf und sehen zu, wie der Nebel der aufgehenden
Sonne weicht. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Tino hat noch Kopfweh ist
aber recht munter, auch Luca ist heute wieder ziemlich fit.
Nach einem leckeren Frühstück packen wir zusammen und machen uns auf den
Weg Richtung Pismo Beach. An der Straße angekommen, erwartet uns ein Schild,
mit der Bitte, auf das Pilot Car zu warten. Auf dieser Höhe ist der Highway Nr. 1
zur Zeit nachts ja gesperrt und für die Bauarbeiten wird der Verkehr am Tage nun
nur einspurig durchgelassen. Wir warten also am Straßenrand und als das Pilotcar
kommt, bedanken sich die Bauarbeiter sogar überschwänglich bei uns, dass wir
gewartet hätten. Das hätte es in Deutschland auch nicht gegeben.
Heute ist die Stimmung entlang der Küste aufgrund der tiefsitzenden Wolken und
der Nebelschwaden leicht mystisch, ganz anders als gestern. Langsam setzt sich
die Sonne durch und wir sind teilweise sprachlos ob der gigantischen Ausblicke.
In Piedros Blancas halten wir auf dem Parkplatz neben einem anderen Roadbear
RV, in dem eine schweizer Familie sitzt. Wir bewundern die Seeelefanten-
Kolonie, die sich hier niedergelassen hat. Zur Zeit sind hauptsächlich männliche
Seeelefanten mit ihren beeindruckenden Rüsselnasen am Strand, da die Weibchen
vor der Küste mit der Aufzucht der Jungen beschäftigt ist. In den Sträuchern
verstecken sich vorwitzige Squirrels, die von etlichen unvorsichtigen Touristen
(trotz Verbotsschilder) Gefüttert werden. Einige Touristen lassen sich sogar von
den Tierchen beklettern. Sehr unvernünftig!
Von den Tieren schwer beeindruckt setzen wir unseren Weg fort und machen in
Morro Bay einen Tankstop! Als wir an der Zapfsäule stehen, setzt sich vor uns ein
anderer Pkw, fährt vor, fährt vor und zack touchiert er mit einem leichten Bums
unser WoMo. Der Fahrer steigt aus und tut so, als ob nichts passiert wäre und
tankt in aller Seelenruhe. Nachdem wir uns vergewissert haben, dass am WoMo
kein Schaden entstanden ist, lassen auch wir das Ganze auf sich beruhen.
In Arroyo Grande vervollständigen wir dann bei Trader Joe unsere frischen
Lebensmittel. An der Kasse kommen wir mit dem Kassierer ins Gespräch, der uns
zu unserer tollen Tour beglückwünscht und meint, die meisten Amerikaner
wüssten nicht zu schätzen, wie schön ihr eigens Land wäre.
Auch in Pismo Beach ist der CG full, wir haben die Drive-Threw-Site Nr. 11
reserviert, die direkt am Strandzugang liegt. Hier dumpen wir zum ersten Mal und
nehmen Frischwasser auf. Zum Glück klappt alles problemlos, das hätten wir uns
schwieriger vorgestellt.
Nach der Dusche im Waschhaus schwächelt Marco auf einmal, auch er hat sich bei
den Kindern angesteckt und muss sich mit Fieber hinlegen. Deshalb grillen die
Kinder und ich erst einmal alleine und erkunden den tollen Campground. Der
Strand ist hier wunderschön. Wir lassen den Abend mit einem schönen Feuerchen
ausklingen.
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