Who fear vertigo need not to visit the horseshoe
© die4travemuender 17.02.2018
Tag 21 Glen Can Dam und Horseshoe Bend 08.08.2015
Herrlich, heute können wir ganz entspannt ausschlafen, da ja die Anreise hierher
für heute entfällt. Die gewonnene Zeit nutzen wir, um heute ein paar
Waschmaschinen und Trockner zu füllen. Nachdem der Schrank wieder voll mit
zwar nicht sauberer aber zumindest besser duftender Wäsche ist, fahren wir zum
nahen Glen Canyon Dam und dem Carl Hayden Visitor Center..
Wir laufen auch über die Glen Canyon Stahlbrücke und betrachten die unten fest
gemachten Raftingboote. Das würde und beim nächsten Besuch auch Spaß
machen. Es gibt so viel zu erkunden und einfach zu wenig Urlaub dafür …
Später fahren wir zum Horseshoe Bend, wo wir neben dem Bewundern und
Fotografieren der unbeschreiblichen Aussicht uns über all die wagemutigen oder
besser gesagt leichtsinnigen Touristen wundern, die sich teilweise mit Flip-Flops
an den Füßen mit den Beinen über den Abgrund schwingen, um für ein
vermeintlich cooles Foto zu posieren. Selbst unsere wagemutigen Jungs wundern
sich über einige Unbesonnene, die Hals und Kopf riskieren. Es wundert uns sehr,
dass hier der letzte Unfall angeblich in 2010 gewesen sein soll.
Obwohl es hier auch wieder sehr voll ist, findet man immer wieder ein ruhigeres
Plätzchen, an dem man ohne andere Leute darauf Fotos machen kann.
Als wir zurückkehren stehen an der Hauptstraße 2 Polizeiautos, die der netten
Rangerin dabei helfen, den Touristen auszureden, dort zu parken, da das Parken
und vor allem das Überqueren der stark befahrenen Straße sehr riskant ist. Die
Rangerin erzählt uns, dass sie an diesem Morgen innerhalb von 2 Stunden bereits
600 Autos gezählt hat, deren Insassen sich auf den Weg zum Horseshoe Bend
gemacht haben. An anderen Tagen hat sie diese Anzahl in 4 bis 5 Stunden.
Am Nachmittag fahren wir über die Staatsgrenze nach Utah und baden am Lone
Rock Strand. Auch hier ist es gut gefüllt, man kann aber durchaus noch ein
ruhiges Plätzchen finden, wenn man sich die Mühe macht, sich ein wenig links
oder rechts von der Mitte zu entfernen. Über die unbefestigte Sandpiste arbeiten
wir uns mit dem WoMo zum Wasser vor. Das Wasser hat laut Internet angenehme
75 Grad Fahrenheit.
Hier können die Kinder heute ihre Schwimmringe ohne lästige Strömung nutzen
und sind stundenlang nicht aus dem Wasser heraus zu bekommen. In der
Seemitte sind hier heute jede Menge Motorboote, Jetskis, Kanus und sogar
einzelne Segler unterwegs. So ein Badetag hat uns als Küstenkindern bisher noch
zum Glück gefehlt. Herrlich! Der Campground Host erinnert uns an den Einsiedler
aus dem Jahr 2012, als er mit seinem Strandbuggy in Tarnkleidung zum Wasser
gefahren kommt, um seine beiden Golden Retriever baden zu lassen.
Der Weg hinunter zum Strand war schon mit Vorsicht zu genießen, der Weg
hinauf erfordert noch mehr Feingefühl, um sich nicht festzufahren. Das Feingefühl
sich nicht festzufahren hatten wir dann auch, allerdings haben sich bei der
Schaukelei einige der Oberschränke geöffnet und s ä m t l i c h e s Geschirr viel
heraus… Wundersamerweise ist dabei nur ein Teller kaputt gegangen, allerdings
war das Scheppern und Klirren unbeschreiblich laut und die Scherben dieses einen
Tellers haben wir noch tagelang in Schuhen, Kleidung oder Polsterritzen gefunden.
Am obligatorischen Lagerfeuer spielen wir „Ich packe meinen Koffer“ und zählen
Sternschnuppen.
Für uns ein perfekter Urlaubstag!
Tag 22 Geburtstag rund um den Antelope Canyon 09.08.2015
Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns, denn Luca hat heute seinen 12.
Geburtstag, und der beginnt sehr früh. Der Geburtstagstisch wird mit den aus
Deutschland mitgebrachten kleinen Geschenken gedeckt und die im Walmart
erstandene Girlande aufgehängt.
Das Geburtstagskind freut sich am meisten über die Plüscheule, die ihm sein
Bruder gestern noch im Shop des Wahweap Campground gekauft hat.
Heute Morgen gibt es zünftiges Geburtstagsfrühstück bei Denny´s in Page. Das
super WiFi vor Ort nutzen wir gleich, um Dutzende Fotos hochzuladen und Apps
zu aktualisieren. Zwischendrin gibt es noch Geburtstagsgrüße von den Großeltern,
die uns auch gleich noch zum 13. Hochzeitstag gratulieren. Wir schauen uns
erstaunt an…Ach ja, da war ja was…Unseren Hochzeitstag haben wir vor lauter
Urlaub glatt vergessen. Das gab es bisher auch noch nie.
Nach dem Frühstück fahren wir zur Antelope Mariina, von wir wir um 10:00 Uhr
eine einstündige Canyon-Boots-Tour machen. Der Stausee hat zur Zeit lediglich
45% seines möglichen Füllstandes. Die Tour gefällt uns sehr und der Guide erzählt
interessante Fakten über den Stausee.
Mittagspause machen wir dann im WoMo auf dem Parkplatz der Marina, bevor wir
zurück nach Page fahren, wo wir um 13:30 Uhr eine Tour durch den Antelope
Canyon starten.
Wahnsinn, was das Licht hier zaubert!
Abends gehen wir nochmals im Stausee schwimmen und die Männer holen dann
aus dem Grille eine Geburtstagspizza, die wir am Platz unter dem Sternenhimmel
genießen.
Luca stellt fest, dass dies der beste Geburtstag sei, den er je hatte.
Tino leidet seit heute an einem großflächigen roten Ausschlag an Armen, Bauch
und Rücken, der uns noch den restlichen Urlaub begleiten soll.
Tag 23 Bryce Canyon 10.08.2015
Heute ist es zum draußen frühstücken einfach zu heiß und die Markise des WoMo
wirft ihren Schatten leider nicht auf unsere Sitzgelegenheit, so dass wir das erste
Mal im Urlaub im Fahrzeuginneren frühstücken. Nach einer letzten
Waschmaschine und dem Einkauf von Kleinigkeiten im Campground-Sho machen
wir uns auf den Weg zum Bryce Canyon.
Die Strecke ist wieder einmal wunderschön. Nach ca. 3 ½ Fahrstunden kommen
wir an am Coral Pink Sanddunes SP an und bezahlen unsere $8 Eintrittsgeld. Wir
mieten gleich bei Einfahrt bei der Rangerin 2 Sandboards für $25 pro Stück und
parken auf dem unbefestigten Parkplatz.
Frisch mit Sonnencreme eingeschmiert, mit Mützen beschirmt und mit Getränken
und Fotoapparat ausgerüstet, machen wir uns auf den Weg zu den hohen Dünen.
Da es in der Woche ist, sind hier heute keine ATV´s unterwegs. Wir haben das
Gefühl, in der Sahara zu sein. Meterhohe, feinsandige Dünen, die korallenfarben
leuchten. Einfach wunderschön, aber auch einfach wahnsinnig heiß!
Zu Anfang sind wir noch fast alleine und die Jungs stiefeln begeistert mit den
Boards den steilen Hang hinauf. Sie düsen die Rückseite der Düne hinunter und
können den Weg nach oben mit dem Board in der Hand nur mit unserer Hilfe
bewältigen. Danach testen sie die Hauptdüne. Bei Tino klappt es gut, bei Luca
hingegen nicht. Auch Marco hat trotz frisch gewachsten Board Schwierigkeiten,
den Berg hinunter zu rutschen. Bei mir klappt das Rodeln zweimal recht gut.
Unsere Begeisterung lässt jedoch merklich nach, da es so heiß ist. Die Jungs
haben feuerrote, verschwitzte Köpfe und Marco hat Schwierigkeiten, Luft zu
bekommen.
Mittlerweile schießen 2 Inderinnen Fotos in den Dünen und leihen sich unsere
Boards kurz aus. Da sie mit dem Rutschen allerdings auch Probleme haben, sind
sie froh, dass sie sich das Geld für die Miete gespart haben. Vier Männer
versuchen im Stehen zu „sandboarden“ und bauen sich Sprungschanzen. Sie
kommen den Berg zwar hinab, jedoch nicht so schnell und ziemlich holerig.
Wir vermuten, dass der Sand heute nicht die richtige Konsistenz zum „Schlitten
fahren“ , bzw. „sandboarden“ hat, da es hier gestern geregnet hat. Aufgrund der
Hitze beschließen wir, den Sandsaß abzubrechen und stiefeln zurück zum WoMo.
Der Rückweg durch den Sand ist total anstrengend und zwischendrin fürchte ich,
dass Luca schlapp macht und umkippt. Tapfer halten jedoch alle durch und wir
kommen überhitzt am WoMo an. Dort geht es direkt nach dem Abbürsten mit dem
Handfeger in die Dusche. Leider ist das Duschwasser durch die Sonne so
aufgeheizt, dass es noch nicht einmal eine Abkühlung bringt. Da hilft nur
massenhaft Wassereis und Magnum aus der Kühltruhe.
Nachdem wir knappe 2 Stunden Siesta auf dem Parkplatz gemacht haben, fahren
wir weiter . Ein paar Meilen später stoßen wir dann auf die „German Bakery“
Forscher, wo wir uns Franzbrötchen, Croissants , Apfeltaschen und Marmorkuchen
kaufen. Gestärkt bezwingen wir die letzten Meilen zum Bryce Canyon, wo wir
gegen 17.30 Uhr ankommen.
Auf unserer schönen Site auf dem North Campground tummeln sich in nächster
Nähe Squirrels, Chipmunks, Rehe, Spechte und viele andere Tiere. Die Kinder
erkunden noch lange den Wald und schnitzen sich Stöcke und Bögen, bevor wir
den Tag mit einem leckeren Barbecue unter dem sagenhaften Sternenhimmel
ausklingen lassen.
Tag 24 Richtung Zion 11.08.2015
In dieser Nacht haben wir aufgrund der durch die Höhe bedingten kühleren
Temperaturen ruhig und erholsam geschlafen.
Gleich um 08:30 Uhr fahren wir nach einem Besuch im Visitorcenter mit dem
Shuttle Bus zum Bryce Point auf 8.300 ft Höhe.Wir wandern ein wenig umher und
schießen Fotos , bevor wir mit dem Shuttle zum General Store fahren, wo wir uns
Müsliriegel kaufen. Tino deckt sich mit Taschenwärmern ein, man weiß ja nie,
wann man die noch gebrauchen kann… Von dort wandern wir zurück zu unserer
Campsite. Während die Jungs noch durch den Wald stromern, machen wir das
WoMo abfahrbereit.
Bei der Ausfahrt aus dem Park finden wir hier sogar eine spezielle Tonne, in der
wir unseren leeren Gaskartuschen vom Grill recyceln können.
Auf der Strecke zum Zion NP fängt es kräftig an zu regnen, gut dass wir im
trockenen WoMo sitzen. Weil es gestern so lecker war, halten wir nochmal bei der
deutschen Bäckerei und kaufen uns eine „Friesenkruste“ und leckere süße
Brötchen. Einen Umweg hätten wir für diesen Stopp zwar nicht in Kauf
genommen, wenn es jedoch so verführerisch am Wegesrand liegt, können wir
nicht wiederstehen.
Unterwegs verändert sich die Landschaft wieder und am Zion angekommen,
begrüßen uns gewaltige, imposante rote Berge. Wir passieren zügig beide Tunnel,
aber die Anfahrt durch den Park zum Watchman Campground ist wunderschön
und ein riesen Erlebnis für uns alle.
Hier finden wir auch das erste Mal im Urlaub Kakteen mit vielen Kaktusfeigen
dran.
Unsere Riversite 46 gefällt uns sehr gut und wir machen Kaffeepause mit Flußblick
mit den am Morgen gekauften Backwaren. Auch hier gibt es viele vorwitzige
Squirrels, die jedoch viel dicker und größer als auf den anderen Campgrounds
sind.
Nach der Kaffeepause erkunden wir den Campingplatz und den River, bevor wir
uns zu Fuß auf den Weg nach Springdale machen. In Springdale gehen wir in
einem urigen Saloon essen und trinken riesige Becher mit eisgekühler, selbst
gemachter Himbeerbrause.
Wir schlendern noch etwas durch den Ort, bevor wir zurück zum Nationalpark und
zurück zu unserer Campsite laufen. Da es mittlerweile draußen wieder regnet und
auch stürmt, verkriechen wir uns im WoMo zu viert im hintern großen Bett und
lesen stundenlang alle mit unseren E-Book-Readern.
Tag 25 Zion NP 12.08.2015
Heute schlafen wir lange aus und relaxen am und im Fluss.
Gegen Mittag nehmen wir den Shuttlebus und wandern mit den Jungs gemütlich
den Trail zu den Emerald Pools. Auf dem ersten Teil des Weges begegnen uns
noch einige Familien mit Kinderwagen und laut Ausschilderung soll dieser Weg
auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein… Hmmh, das fände ich mutig…
Wir wären hier auch gerne durch die Narrows gewandert, Marco´s noch nicht
auskurierter Fußbruch verhindert in diesem Urlaub jedoch, dass wir größere und
auch unebene Strecken wandern. Die Schraube im Fuß soll ja schließlich noch
etwas länger halten.
Zurück an der Lodge nehmen wir den Bus zum Visitor Center und essen im Irish
Pub lecker zu Mittag.
Später an unserer Campsite gehen Tino und ich dann zum Abkühlen an den Fluss
und unsere Kleidung ist bald durchnässt, da das Wasser einfach herrlich ist und
wir die Tiefe beim Waten unterschätzen.
Um uns herum schwirren Kolibris, Squirrels schauen aus ihrem Bau , wir
entdecken kleine Salamander und am Flussufer stehen auf einmal Mama Reh und
ihr Kitz, das gesäugt wird. Hier scheint die Natur noch in Ordnung zu sein,
bzw.die Tiere haben sich an die Menschen gewöhnt.
Hier auf dem Watchman CG ziehen wir für uns als Familie das Fazit, dass wir
immer dann im Wohnmobilurlaub am glücklichsten waren, wenn wir Wasser in der
Nähe hatten und baden konnten. Daher disponieren wir um und canceln unsere
für morgen geplante Nacht im Valley of Fire und buchen telefonisch eine weitere
Nacht am Lake Mead.
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