National parks are the best idea we ever had. Absolutely American,
absolutely democratic, they reflect us at our best rather than our
worst. - Author Wallace Stegner in 1983 about NP in USA
© die4travemuender 17.02.2018
Tag 26 Auf zum Lake Mead 13.08.2015
Ganz entspannt rollen wir heute um 9:00 Uhr vom Platz und dumpen am CG
Ausgang und nehmen Frischwasser auf.
Bei der Dumpstation treffen wir auf eine andere deutsche Familie, deren Sohn
auch seit dem Baden im Lake Powell wie Tino einen roten und juckenden
Ausschlag hat. An diesem Morgen lesen wir im Internet von dem gebrochenen
Damm der Silverton Mine und dem ausgetretenen belasteten Wasser am Animas
River. Kann der Ausschlag evtl. vom verschmutzten Wasser am Lake Powell
kommen, ist es ein Ausschlag vom West-Nil-Fieber durch die kassierten
Mückenstiche am Colorado River oder ist der Ausschlag auf den Kontakt mit Algen
beim Baden zurückzuführen? Sollte sich der Ausschlag bis morgen nicht bessern,
würden wir einen Arzt aufsuchen, um es abklären zu lassen. In der CVS pharmacy
besorgen wir Cortison Salbe (rezeptfrei) und cremen den Ausschlag damit erstmal
ein. Außerdem bekommt er schon seit Auftreten des Ausschlages diverse
homöopathische Globuli.
Unterwegs kaufen wir in einem Farmers Market schönes Grillgut und kalte
Getränke. Mit den beiden Kassierern kommen wir über amerikanische Plastiktüten
und deutsche Schnitzel ins Gespräch. Die Tochter des einen Kassierers war eine
Zeit in Deutschland stationiert und er selber hat mit seiner Frau bereits eine
14tägige Rundreise quer durch Europa gemacht. Er sagt, er liebt Europa.
Die Fahrtstrecke zum Lake Mead ist relativ unspektakulär . Da die Gegend tiefer
liegt, ist es hier auch wieder heißer.
Bevor wir unsere Campsite auf dem Lake Mead RV Village beziehen, fahren wir als
Erstes zum Boulder Beach um schwimmen zu gehen. Kaum sind die Kinder im
Wasser, fängt es an zu blitzen und zu donnern. Also wird es nun ein kurzer
Badestopp. Sobald wir alle im Wohnmobil sitzen, müssen wir auch schon zusehen,
dass wir alle Fenster schließen, da sich ein Sandsturm zusammenbraut und in
unsere Richtung zieht. Die Zelte der Amerikaner am Strand heben ab und fliegen
weg, die Leute flüchten in ihre Autos. Unser WoMo wird förmlich sandgestrahlt.
Ranger fahren mit Blaulicht am Ufer und scheuchen die Leute aus dem Wasser.
Das war ja abenteuerlich.
Wir fahren zurück zum nahen Campground und beziehen unsere schön gelegene
Site 23 mit Seeblick. Bei uns ist es nun trocken und auch der Wind hat
nachgelassen. Über den Bergen tobt jedoch noch stundenlang ein Unwetter.
Später hören wir, dass am heutigen Tag Las Vegas und auch Boulder City
kurzfristig abgesoffen sind.
Nach einer schönen Dusche in den sauberen CG Duschen schlagen wir uns die
Bäuche mit dem außerordentlich guten Grillfleisch vom Farmers Market voll. Da
auf unserer Campsite viele trockene Palmwedel liegen, die bei dem Sturm
runtergefallen sind, verfeuern wir diese heute kurzerhand in unserem Lagerfeuer.
Tag 27 Wetterkapriolen am Lake Mead und Hoover Dam
14.08.2015
Unser letzter ganzer WoMo Tag ist angebrochen. Die Stimmung ist daher schon
am Morgen leicht wehmütig und die Hitze macht uns wieder ganz schön zu
schaffen. Die Hitze ist der einzige Grund, warum wir uns auf ein klimatisiertes
Hotelzimmer in Vegas freuen.
Nach dem Frühstück packe ich die Koffer und räume grob auf. Später machen wir
uns auf den Weg nach Boulder City, wo wir uns die Stadt ein wenig anschauen
und in einer SB-Waschstraße das WoMo mit dem Staubsauger von all dem feinen
Strand- und Wüstensand der letzten Wochen befreien. Den hätten wir mit dem
Besen nie im Leben wegbekommen.
Als das WoMo wieder sandfrei ist, fahren wir Richtung Hoover Dam. Wir gingen
davon aus, dass wir diesen lediglich aus der Entfernung fotografieren können und
sind daher total überrascht, als wir auf einmal an einem Security-Checkpoint
stehen. Dort muss Marco aussteigen und alle Klappen außen am WoMo
aufschließen und öffnen und der nette Herr kommt kurz in den Wohnraum und
schaut sich dort um. Danach fahren wir schließlich tatsächlich ü b e r den Hoover
Dam und können ihn aus nächster Nähe bewundern. Das ist eine tolle
Überraschung!
Wir beschließen, dass es für heute genug Sightseeing ist und wir fahren wieder
zum Baden an den Boulder Beach, wo sich die 3 Männer stundenlang im 28Grad
warmen Wasser des Lake Mead tummeln. Zum Ende des Badespaßes zieht wieder
Gewitter auf und Marco muss auf dem See unseren weggewehten Schwimmring
retten. Die drei haben bei dem Wind damit zu kämpfen, zurück ans Ufer zu
gelangen. Wahnsinn, wie schnell das Wetter hier umschlägt.
Zum verspäteten Mittagessen gibt es alles, was sich noch an Resten in der
Kühltruhe befindet und mikrowellentauglich ist. Da es nach dem Regen schon
wieder heiß ist, wollen wir kurz im Shop Eis und Eiswürfel besorgen und werden
sogar auf dem kurzen Weg zum Shop von dem nächsten Gewitter überrascht. Es
regnet so stark, dass uns das Wasser vorne in die Schuhe reinläuft und hinten
gleich wieder hinausfließt. Unsere Kleidung ist so nass, als ob sie ohne zu
schleudern aus der Waschmaschine gekommen ist. Zurück am WoMo ist dann
auch dieser Regenguss schon wieder vorbei, die Sonne scheint wieder und unsere
Kleidung ist in der Wärme innerhalb von kurzer Zeit auf der Stoßstange des WoMo
getrocknet.
Bei trockenem Wetter können wir dann Abends die letzten Fleischreste abgrillen
und die letzten Palmwedel verfeuern.
Tag 28 Wohnmobilabgabe Las Vegas 15.08.2015
Das Handy weckt uns um 6:30 Uhr und das ist auch nicht zu früh, da
Frühstücken, Aufräumen, Betten abziehen, Müll entsorgen und das WoMo und uns
fertig zu machen eine ganze Zeit in Anspruch nimmt.
Wir tanken am CG noch kurz Propan nach und verschenken unseren lieb
gewonnenen Grill und die restlichen Gaskartuschen an den Host, der sich riesig
darüber freut, da seine Tochter bald das erste mal zum Campen fahren will. Zum
Dank berechnet er uns nicht den vollen Betrag für das Propan.
Die Fahrt nach Las Vegas dauert nur 35 Minuten und nach einem letzten $75
Tankstopp stehen wir um 09:45 Uhr bei Roadbear auf dem Hof. Dort stehen
bereits 6 weitere WoMos zur Abgabe und Marco macht eine neue Spur auf. Nun
wird es hektisch: Koffer ausladen, Wäsche rausschmeißen, schnell Fragen zu
Problemen und Füllständen der Tanks beantworten, und fertig… Während die
nette Angestellte im Büro mit Marco das Geld für den Elbow-Connector mit der
Generatornutzung verrechnet, fährt schon unser Shuttle vor, in das ich mit den
Kindern das Gepäck einladen. Bereits um 10:00 Uhr!!!!! Sitzen wir fix und fertig
im Shuttle zum Hotel. Andere Familien, die vor uns da saßen mussten weiter auf
ihren Shuttle warten. Die Abgabe des WoMo erfolgte so schnell, dass wir uns nicht
einmal richtig von unserem treuen Straßenbären verabschieden konnten.
Wahnsinn, wie schnell das ging! Als letzte auf den Hof gefahren und als erste
wieder weg...
Unser Shuttlefahrer bringt uns zügig zum Signature, wo unsere Suite aufgrund
der frühen Tageszeit natürlich noch nicht bezugsfertig ist. Wir geben daher unser
Gepäck in die Verfahrung und entspannen bis 14 Uhr am Pool und genießen die
die wunderbare Abkühlung. Die extreme Wärme hat uns die letzten Tage schon
sehr zermürbt. Mittags essen wir am Pool leckere Poolburger und lassen uns es
gut gehen. Um 14 Uhr dürfen wir dann unsere schöne Suite im 34. Stock
beziehen. Auch wenn unser WoMo für uns ausreichend groß war, ist es jetzt super,
so viel Platz, zwei Bäder und eine riesige Küche zu haben. Tino testet sofort den
Whirlpool im Bad und schaut dabei das erste Mal seit 5 Wochen Fernsehen dabei.
Unser Balkon geht über vier Zimmerbreiten, da dort Versorgungsschächte für den
Fahrstuhl liegen. Wir haben Blick auf den nahen Flughafen und auf die Pools des
MGM. Der Partypool ist schwarz vor lauter Menschen, umfallen kann man da
gerade nicht…
Abends erkunden wir dann den Strip und wir kommen aus dem Staunen nicht
mehr heraus. Was für ein Prunk mitten in der Wüste.
Um 22:30 Uhr fallen wir im Hotel nach einem erholsamen Fußbad im Whirlpool ins
zum Glück sandfreie Bett.